Immer mehr Eigenheime und auch Mehrfamilienhäuser werden mit Wärmepumpen beheizt. Doch auch moderne Geräte verursachen störende Geräusche. Und so häufen sich die Klagen genervter Anwohner. Durch die Wahl eines geräuscharmen Modells, des richtigen Aufstellorts und gegebenenfalls eines zusätzlichen Schallschutzes lässt sich der Lärmpegel reduzieren.
Berlin. Der Gesetzgeber fordert und fördert den Einsatz erneuerbarer Energien zum Heizen. Wärmepumpen finden daher zunehmend den Weg in die Gärten der Bürger – und in deren Ohren. Auch so mancher Wärmepumpeneigentümer selbst ist vom ständigen Brummen genervt. Vor allem in dicht bebauten Gebieten können diese Geräte aufgrund ihrer Geräuschentwicklung störend sein.
Zwar gelten Wärmepumpen in der Regel nicht als genehmigungspflichtige Anlagen. Nach § 22 Absatz 1 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) sind solche Anlagen aber dennoch so zu errichten und zu betreiben, dass schädliche Umwelteinwirkungen verhindert oder zumindest auf ein Mindestmaß beschränkt werden müssen. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe hat eine durchschnittliche Lautstärke (Geräuschpegel) zwischen 40 und 60 Dezibel (dB).
Geräuscharmes Modell wählen
Der zulässige Lautstärkepegel in reinen Wohngebieten ist durch das Bundes-Immissionsschutzgesetz geregelt. Tagsüber darf die Lautstärke hier nicht über 50 und nachts nicht über 35 dB(A) liegen. Das ist die Maßeinheit des Schalldruckpegels nach der international genormten Frequenzbewertungskurve A. Vor allem die nachts zulässige Lautstärke liegt oft deutlich unter den Lautstärkeangaben der Wärmepumpen-Hersteller.
Vor diesem Hintergrund sollte bereits beim Kauf einer Luft-Wärmepumpe auf ein leises Gerät geachtet werden, denn nachträgliche Maßnahmen sind häufig teuer und aufwendig. Hinweise auf die Geräuschentwicklung der Luft-Wärmepumpe können in der Regel den technischen Datenblättern entnommen oder über den Händler in Erfahrung gebracht werden. Manche Wärmepumpen verfügen inzwischen auch bereits über einen Nachtmodus mit geringeren Geräuschimmissionen.
Geeigneten Aufstellort wählen
Beim Aufstellort ist zunächst die jeweilige Landesbauordnung zu beachten, die den Abstand zur Grundstücksgrenze regelt (über die aktuell gültige Fassung der Landesbauordnung haben wir anlässlich ihres Inkrafttretens hier berichtet). Gut geeignet ist die Aufstellung der Wärmepumpe vor dem Haus in Richtung Straße. Ungünstig ist es, wenn sich die Wärmepumpe zwischen Mauern befindet, da sich dadurch der Schall verstärkt.
Bei einer Montage direkt vor einer Hauswand erhöht sich der Schalldruckpegel um etwa 3 dB, bei einer Aufstellung zwischen zwei Wänden um 6 dB gegenüber einer Position abseits der Hauswände. Gerade in Reihenhaussiedlungen ist es schwierig, die Grundstücksgrenzen einzuhalten und einen geeigneten Aufstellort zu finden. Dann können weitere Maßnahmen wie eine Schallschutzhaube helfen.
Innenaufstellung
Diese kann die Lautstärke der Wärmepumpe schätzungsweise um bis zu 10 dB reduzieren. Sie sollte von Anfang an mitgeplant werden, da Schallschutzhauben die Effizienz der Wärmepumpe verschlechtern können und somit der Stromverbrauch steigt. Bei der Innenaufstellung von Wärmepumpen ist es wichtig, die Geräte nicht direkt an die Wand zu stellen; vor allem nicht in eine Raumecke, um eine Übertragung des Schalls über die Wände zu vermeiden.
Auch der Bodenbelag spielt hier eine wesentliche Rolle: Fliesen und andere harte Bodenbeläge können den Schallpegel erhöhen. Mit einer Beton-Fundamentplatte samt unterlegter Gummiplatte lässt sich im Allgemeinen eine gute Körperschalldämmung erreichen. Soll die Warmwasser-Wärmepumpe in einem Technikraum im Obergeschoss aufgestellt werden, empfiehlt sich der Einbau einer Schallschutztür.
Weitere Informationen zum Thema Lärmschutz bei Wärmepumpen erhalten Sie zum Beispiel unter:
https://pudi.lubw.de/detailseite/-/publication/10474
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